Am 6.8.2012 wurde mit der Enthüllung einer Gedenktafel am Amtsgebäude in Usedom, der Alten Schule, dem Begründer des Deutschunterrichts in Korea Johann Bolljahn (1862 - 1928) endlich die ihm
gebührende Ehre zuteil - und zugleich wurde ein aktuelles ein Zeichen für Völkerverständigung und Kooperation über Ländergrenzen gesetzt. Die renommierte überregionale südkoreanische Zeitung
"Chosunilbo" berichtete u.a. ausführlich über das Ereignis, das auch als Auftakt des Jubiläums 130 Jahre deutsch-koreanische Beziehungen (2013) zu sehen ist.
Zur Veranstaltung der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft (DKG), die in Kooperation mit der Stadt Usedom stattfand, waren der Ehrenpräsident der DKG e.V, Staatssekretär Hartmut Koschyk (MdB),
Botschaftsrat Yun Jong Seok, Leiter der Kulturabteilung der Koreanischen Botschaft, Botschafter a. D. und Präsident der DKG, Michael Geier und der Nordkorea-Experte und ehemalige Leiter der
Goethe Institute/ Ostasien Dr. Uwe Schmelter, stellv. Vorsitzende der DKG, nach Usedom auf Usedom gereist.
Auch zwei Erfurter Studenten und sehr viele Usedomer waren zur Feierstunde erschienen, um den größten Sohn der Stadt zu ehren und sich anhand der von Dr. Sylvia Bräsel erstellten zweisprachigen Broschüre mit Bildern und Dokumenten, die von der Schwestergesellschaft (Koreanisch- Deutsche Gesellschaft) in Seoul gedruckt worden war, über die Lebensleistung von J. Bolljahn zu informieren.
Dr. Sylvia Bräsel verwies in ihrer Würdigung für Johann Bolljahn auf die Tatsache, dass sich so auf neue Weise Tradition und Moderne verbinden.
Seit September 2012 arbeitet eine junge Lehrerin aus Usedom wieder im deutschen Auftrag in Ostasien. Ein Student der Universität Erfurt ist seit September 2012 Austauschstudent an der
Partneruniversität in Daejeon/ Südkorea.
Der sich anschließende Empfang, gegeben von der Kulturabteilung der Koreanischen Botschaft in Berlin, ermöglichte einen ungezwungenen Gedankenaustausch aller Teilnehmer.
Die Region Boryeong an der Westküste Südkoreas fühlt sich besonders der deutsch-koreanischen Beziehungsgeschichte verpflichtet, weil hier 1832 Karl Gützlaff als erster Deutscher in Korea landete.
Auf Einladung des Bürgermeisters der 600.000 Einwohner zählenden Stadt Boryeong besuchte Dr. Sylvia Bräsel 2012 die Stadt und die Insel Godae-do, auf der Gützlaff landete.
Die Einwohner von Godae-do halten das Andenken an Gützlaff auf originelle Weise lebendig: Überall findet man Hinweise auf ihn.
Die Region Boryeong nahm unter Federführung von Herrn Prof. Oh Hyun-Ki, einem Theologen an der dortigen Baekseok Universität, in Zusammenwirken mit dem Medienwissenschaftler Prof. Min Byeong-Hyun ein Video zur Dokumentation der Tätigkeit von Frau Dr. Bräsel auf, das im TV der Provinz Chungnam gesendet wurde. Frau Dr. Bräsels Forschungsprojekt zur Geschichte der christlichen Mission in Korea wird zukünftig als Gemeinschaftsprojekt in Zusammenarbeit mit Prof. Oh Hyun-Ki weitergeführt werden.